Suchtberatung

In einer ersten Kontaktphase besteht für Betroffene und Angehörige die Gelegenheit, die Problemsituation darzustellen und unverbindlich einen Überblick über mögliche weitere Schritte zu erhalten. Hilfesuchende können zum Erstkontakt selbstverständlich auch in Begleitung einer Vertrauensperson kommen.
Eine solche erste Orientierung bieten wir auch dann, wenn es hinsichtlich eines "Problems" noch Unsicherheiten gibt. Typische Fragen könnten z. B. sein:

• "Ist mein Konsumverhalten problematisch?"
• "Warum kritisieren mich andere wegen meines Konsums?"
• "Warum sieht mein Partner nicht ein, dass er zu viel trinkt?"

Info-Flyer Suchtberatung

Frauen konsumieren Suchtmittel heimlicher und werden weniger sozial auffällig als Männer. Oft gibt es im Vorfeld der Suchtmittelabhängigkeit auch Erfahrungen mit sexueller Gewalt. Frauen setzen Suchtmittel dann zur Bewältigung von Rollenkonflikten ein oder zur vermeintlich besseren Abgrenzung.

Die Fachambulanz für Suchtkranke und Angehörige hält daher ein Beratungs- und Behandlungsangebot speziell für Frauen vor.

Das Hilfsangebot ist parteilich - das heißt von Frau zu Frau - und findet in geschützter Form statt. Mit Respekt und Einfühlungsvermögen stärkt und fördert die Beraterin suchtkranke Frauen in ihrer Eigenständigkeit und Entscheidungsfähigkeit.
Ein Ziel ist es, dass Frauen ihre Autonomie in allen Lebensbereichen entwickeln, sich ihrer geschlechtsspezifischen Probleme und eigenen Bedürfnisse bewusst werden und gemeinsam mit der Beraterin alternative Lösungsstrategien erarbeiten.

Info-Flyer Frauenspezifische Suchtberatung

An die Beratungsphase kann sich eine ambulante therapeutische Behandlung in Form von regelmäßigen Gesprächsterminen anschließen.

Allgemeines Ziel ist die körperliche und psychische Stabilisierung der Patienten/Patientinnen. Die Behandlung beruht auf einer gemeinsamen Problemanalyse sowie einer gesicherten Diagnostik. Die Behandlungsschwerpunkte richten sich dabei sowohl nach dem Patienten als auch nach ihn prägenden Lebensereignissen.

Im Verlauf der Behandlung soll das Suchtmittel bzw. -verhalten als bisheriger "Lösungsversuch" bei Konflikten erkannt werden. Handlungsalternativen werden gemeinsam entwickelt und können realitätsnah im Alltag ausprobiert werden.

Angehörige

Angehörige, die sich oft lange vergeblich bemüht haben, dem Betroffenen zu helfen, sind häufig erschöpft, niedergeschlagen und selbst hilfebedürftig.
Daher gilt dieses Behandlungsangebot auch für sie.

Die Suchtberatung des Caritasverbands Trier bietet neben Beratung auch die Rehabilitation (Wiedereingliederung) von suchtkranken Menschen.

Ambulante Rehabilitation

Für viele Abhängigkeitskranke ist eine Behandlung in ambulanter Form Erfolg versprechend. Wir bieten Alkoholkranken und Medikamentenabhängigen die Möglichkeit, bei uns eine wohnortnahe und alltagsbegleitende Suchttherapie durchzuführen.
Die Maßnahme ist geeignet für Menschen, die ihre Abstinenz festigen möchten und über eine ausreichende psychische und körperliche Stabilität, sowie ein stützendes soziales Umfeld verfügen.
Bei jeweils zwei Beratungsterminen pro Woche liegt die Behandlungsdauer zwischen sechs und 18 Monaten. Die genaue Dauer orientiert sich am Einzelfall.
Zusätzlich zur Therapie besteht für jeden Patienten/jede Patientin das Angebot, wichtige Bezugspersonen mit einzubeziehen. So erhalten sie in der Kombination von Gruppentherapie, Einzeltherapie oder Bezugspersonengesprächen ein auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmtes Therapieangebot.

Vermittlung in stationäre Rehabilitation

Wird in der ersten Kontaktphase deutlich, dass eine Therapie in einer Fachklinik die optimale Hilfe für den Patienten/die Patientin ist, helfen wir bei der Einleitung der notwendigen Schritte bei jeder Art von Suchtproblem. Wir informieren die Patienten/Patientinnen über den Verlauf einer solchen medizinischen Rehabilitation und helfen beim Antrag an den Kostenträger. Eine stationäre Therapie dauert durchschnittlich zwei bis vier Monate
Sollte vorher eine Entgiftung (meist eine bis zwei Wochen) in einem Krankenhaus erforderlich sein, begleiten wir den Patienten/die Patientin auch während dieser Vorbereitung.

Stationär-Ambulante Rehabilitation Sucht (ST-A-R-S)

Für Menschen, die ihre Behandlung wohnortnah (ambulant) durchführen möchten, jedoch noch nicht über die notwendige Stabilität verfügen, gibt es die Möglichkeit, eine vierwöchige stationäre Behandlung mit nahtlosem Übergang in die ambulante Behandlung durchzuführen.

Kombinationsbehandlung

Diese Behandlungsmöglichkeit besteht aus 

• einer sechs bis zwölf Wochen dauernden stabilisierenden stationären Behandlungsphase und 
• der direkten ambulanten Weiterbehandlung in der Intensivphase der ambulanten Rehabilitation Sucht.

Ambulante Weiterbehandlung

Nach einer Rehabilitation stehen die Patienten/Patientinnen vor der Aufgabe, die in der Therapie erworbenen Fähigkeiten anzuwenden und eine zufriedene Abstinenz im Alltag zu leben. Das ist nicht immer gleich problemlos umzusetzen.
Es ist daher im Anschluss an eine Rehabilitation empfehlenswert, den Kontakt zur Beratungsstelle in Form einer Weiterbehandlung zunächst zu halten. Rückfallvorbeugung sowie berufliche und soziale Stabilisierung sind die wesentlichen Ziele dieser Betreuungsphase.  

Info-Flyer Ambulante Rehabilitation

• Sprechstunden in unseren Außenstellen Saarburg und Hermeskeil an
• Regelmäßiges Gesprächsangebot für Inhaftierte mit Suchtproblem in der Justizvollzugsanstalt Trier.
• Bei Bedarf: Termine vor Ort für Betroffene, die sich derzeit im Krankenhaus befinden (z. B. wegen Entgiftung).

Für Gruppen und Institutionen, die sich präventiv mit dem Thema Sucht beschäftigen möchten (z. B. Eltern, Lehrer, Erzieher, Ehrenamtliche), bieten wir - auch in Kooperation mit anderen Institutionen - Informations- und Diskussionsveranstaltungen an.

Für die Fortbildung in Betrieben zu den Themen "Alkohol am Arbeitsplatz" und "Umgang mit gefährdeten Mitarbeitern" stehen wir ebenfalls zur Verfügung.